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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Willkommen zur Berichterstattung der Gleitschirm Europmeisterschaft in Spanien. Die 17. Europameisterschaft findet ab dem 22. Mai 2024 in Pegalajar/Spanien statt. An diesem Event nehmen 32 Nationen und 135 Teilnehmer teil. Der erste Wettbewerbstask findet am Mittwoch, 22. Mai, statt. Das Deutsche Team wird bis Samstag, 1. Juni, täglich Neuigkeiten berichten und ist mit Teamchef Harry Buntz und folgenden Piloten am Start: Ferdinand Vogel, Philipp Haag, Daniel Tyrkas, Martin Petz, Ernesto Hinestroza, Andreas Malecki und Julia Jauß

 

          BR-Abendschau Rückblick mit Julia Jauß

 

 

Resümee der 17. Gleitschirm - Europameisterschaft vom 22. Mai bis 01. Juni 2024 in Pegalajar/Spanien

Top 5 Ladies
Top 3 Men
Top 1o Men
Teams
Teamwertung
Top 5 Ladies

 

Die Europameisterschaft ist Geschichte, die neuen Europameister 2024 sind die französischen Piloten Constance Mettetal und Maxime Pinot.

Bei den Herren folgen Sebastian Ospina (Great Britain) und Tilen Ceglar (Slowenien) auf den Podiumsplätzen. Bester deutscher Pilot ist der derzeitige Liga Chef, Ferdinand Vogel auf Rang 8, gefolgt von Philipp Haag auf Rang 9. Ernesto Hinestroza erreicht Rang 14 und Daniel Tyrkas Rang 19. Mit im deutschen Team waren Martin Petz und Andreas Malecki.

In der Damenwertung wird Elli Egger aus Österreich Zweite, die Rumänin Anka Tabara Dritte. Julia Jauß aus München erreicht bei den Damen den sechsten Rang.

Die Teamwertung geht an Großbritannien, gefolgt von Frankreich und Slowenien. Deutschland muss sich mit Rang Vier begnügen, Österreich kommt auf Rang Fünf, Spanien auf Rang Sechs sowie die Schweiz auf Rang Acht.

Mit zehn unterschiedlichen Durchgängen und insgesamt über 1000 Wertungskilometern zeigte sich eine anspruchsvolle und sportliche Europameisterschaft. Zu den 14 Wettbewerbstagen zählten der Einschreibungs- und Eröffnungstag, danach gab es einen Trainingstask, nach dem fünften Durchgang einen „Restday“.
Die deutsche Bodencrew (Teamchef, Fotografin, Filmer und Helferin) hat mit ungefähr 3500 Kilometer auch einiges von dieser schönen Region im Nordosten Andalusiens gesehen und freute sich dabei gewesen zu sein bei diesem gut organisierten Event.
Zum Glück gab es keine Verletzungen oder gröbere Unfälle, ein paar Kollisionen, die aber alle - trotz der stark thermisch und windigen Tage - verletzungsfrei abliefen.

Wir blicken gespannt auf die nächste FAI  Kat.1 Weltmeisterschaft in Andradas/ Brasilien ende August 2025.
Hasta luego e gracias!

News of the day!

Ernesto und Ferdi
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Samstag, den 01.06.2024

Finale

Wind, mehr Wind, zu viel Wind

Das Finale der EM meisterten wir heute mit Bravour, wenn wir doch knapp am Treppchen vorbei flogen. Immerhin Platz 4 erreichten wir in der finalen Teamwertung.

Der heutige Lauf sollte einfach, schnell und kurz werden. Über Jaen, der größten Stadt in der Umgebung, lag die 2te Wende. Bereits hier bließ der Wind uns ins Gesicht und die großen Gebäude im Stadtkern wurden immer größer. Wende nehmen und mit Rückenwind irgendwie den Stadtrand erreichen, war für viele bereits zur Tagesaufgabe geworden. Nicht alle schafften es hier nochmals Anschluss zu finden und mussten landen gehen.

Leider ging uns auf dem Weg zur letzten Wende schließlich die Rennzeit aus. Der Wind frischte immer weiter auf. Letztlich befanden wir uns kurz über dem Goal, hätten aber noch mal 5km gegen den Wind gemusst. Da der Führungspulk zu tief war, um weiter gegen die 35km/h zu pushen, fingen wir eine 0,5m/sec Thermik an zu kurbeln. Als wir wieder in vernünftiger Höhe waren, hatten wir alle ein Dejavue. Selbe Position, wie etwa 20min zuvor, nur etwas niedriger? Noch 12 min bis zur Taskdeadline. Also ins Vollgas und gegen den Wind nochmls so weit wie möglich pushen. Ins Ziel schaffte es heute keiner. Wir landeten kreuz und quer in der Pampa. Aber immerhin so weit, dass wir vom 5ten auf den 4ten Platz vor rutschten und die Österreicher noch überholen konnten.

 

Wir machen uns auf die Heimreise und freuen uns, wenn ihr nächstes Jahr wieder als unsere Zuschauer mit dabei seid.

 

Liebe Grüße

Ferdi

 

Freitag, den 31.05.2024

 Task 9

Heute 88 Kilometer, aber die hatten es gerade zu Anfang in sich. Es war schwierig, sich die Höhe zu holen für einen sicheren Start.
Keiner hatte die Basis und viele waren tief. Ich war sehr nördlich für eine gute Position beim Startradius und das zahlte sich aus. Ich kam deutlich früher auf die Ideallinie und konnte dank einer guten Thermik, aus guter Höhe beobachten, wie die erste Gruppe unter mir in die Thermik einstieg. Nun hatte ich es sehr einfach, die Höhe zu kontrollieren und mit etwas mehr Höhe immer nur mitzugehen. Es gab dann auf dem weiteren Weg immer wieder Ausreißer wie Luc Armant und Julien Wirtz, die niedriger für das französische Team spurten. Zum Schluss gab es genau zu dem Zeitpunkt, wo Philipp und ich die Höhe für den Final Glide hatten (Höhe 3700 m und 18 Km/h Rückenwind), die Ansage über Funk, the Day is stopped. Leider zu einem Zeitpunkt, wo alle ziemlich dicht beieinander waren. So wurde 5 Minuten zurück gescort und diese Position für die Berechnung der Liste genommen. Wir waren zu dem Zeitpunkt alle dicht beieinander und so wurden die Punkte auch dicht beieinander verteilt. Julien Wirtz gewann den Task, Luc Armant wurde zweiter, Honorin dritter, ich sechster und Philipp siebter.
Stoppen ist nie schön, aber im Ziel standen zwei fette Überentwicklungen und da war es schon besser, uns nicht in diese Richtung weiter fliegen zu lassen.
Mit dem Team holten wir heute die Österreicher ein und befinden uns damit in der vierten Position. Philipp in Overall auf dem siebten Platz und Ferdi auf Platz 9.

Morgen unser letzter Lauf, es bleibt spannend.

Gruß Pepe

Donnerstag, 30.05.2024

Tag 8 beginnt mit einer späteren Auffahrt, späterem Briefing, späteren Starts…kurz: man merkt, dass Alle langsam müde sind von den langen Tagen. 100km in ein (noch) unbekanntes Gebiet gegen den Uhrzeigersinn sind geplant, die Aussicht auf nur 30min Retrieve lässt die müden Pilotenaugen aufleuchten.

Es soll super Steigen, hohe Basis, nur auf dem ersten Schenkel kurzer Rückenwind…die Vorhersage klingt wie jeden Tag, doch diesmal ist was dran. Schon bevor es los geht katapultiert es mich mit einer kleinen Gruppe im 4m Bart auf über 2000m und wir gleiten gemütlich vor zum optimierten Startpunkt um dort eine Thermik zu finden.

Nach einer Weile beamt es auch andere Pulks auf 2500m und selbst nach meiner kleinen Fehlentscheidung schaffe ich es dank 4-5m/s trotzdem noch just in time nach vorne, oben. Ich bin ganz vorne mit dabei, aber leider etwas zu motiviert im Gas und finde mich an meiner scheinbaren "Lieblingsposition" dieser Europameisterschaft: ganz unten im Pulk. Aufdrehen, Wende und dem Führungspulk hinterher. Die finden nicht auf Anhieb einen Hammerbart - aber eine weitere kleine Fehlentscheidung kostet mich die Chance zum Anschluss und wieder hechel ich hinterher.

Ich komme gerade an der Thermik an, da ist der ganze Führungspulk schon wieder auf dem Weg zur Wende - lediglich 2 Piloten sind noch da, die mir langsam am Retter entgegen segeln. What? Ich finde das Steigen und schaue den beiden zu, beide landen unversehrt. Puh. Fokus zurück auf den Task!

Die Bärte sind gut, aber alleine dauert es einfach etwas länger den Kern zu finden. Auf dem Weg zum Wendepunkt gegen den Wind habe ich eine gute Linie und steige zurück am "Berg" direkt in die 5m Thermik ein und entschließe mich als erste aus meiner neuen, kleinen Gruppe loszufliegen (motiviert von den ganzen "Push" Funknachrichten aus Team Germany) - was sich auch wieder als schlechte Entscheidung herausstellt. Die Anderen haben noch 300m mehr Höhe getankt, meine Linie sticht durch besonders starkes Sinken heraus und so lande ich im nächsten Bart wieder unter allen Anderen.

So geht es dahin zum nächsten Wendepunkt -  ich finde wieder mit Bravur die schlimmste Linie und lande in der letzten Thermik wieder ganz unten. Da finde ich am Ende aber doch noch den stärkeren Kern und wir fliegen auf ähnlicher Höhe im Vollgas in Richtung ESS. Kurz nach der Autobahn, mal wieder fast am tiefsten (Ihr könnt es euch denken - ich habe wieder die beste Linie getroffen) funkt Harry "kein Problem, ab hier trägt alles!" - doch die tragende Linie stellte sich wieder als -3m/s heraus und während die meisten aus meiner Gruppe nochmal Höhe tanken, versuche ich Harry zu vertrauen und gase Richtung ESS. Irgendwo muss es doch steigen? Tut es nicht, mein Gerät wechselt zwischen -30m und 5m über Goal, ich will noch etwas drehen auf dem Weg, aber es blubbert nur kurz. Dann heißt es: beten (und schwitzen). Mit ca. 5m schaffe ich es ins Goal, kann einen Kreis machen (mit viel Sinken) und lande…mit Rückenwind. Schön ist Anders. Aber Goal! :)

Heute waren wir dann schon um 19 Uhr zurück im Haus, essen kochen und uns etwas erholen. 

Grüße Julia

Philipp und Daniel im Ziel
Ewa Korneluk, unsere Fotografin, vorne, umringt von den Schulkinder am Startplatz
Jennifer deSöder, unsere Superhelferin
Ferdinand Vogel 3. Rang am 4 . Task
Martin Petz
Ernesto Hinestroza am Starplatz
Philipp Haag
Daniel Tyrkas am Start
Julia und Philipp
Martin Petz im Ziel


Mittwoch, den 29.05.2024

Tagesbericht Task 7: 

Langsam sind wir, was den Heuschnupfen angeht, mit den Tabletten eingedeckt. Der Tag startete wie üblich mit Müsli und ein paar blöde Sprüche an Pepe zu werfen und einzukassieren. Der rote Gartenzwerg (Pepe mit roten Submarine) hat heute den Start etwas nördlicher genommen und einen idealen Start hingelegt. Das hat uns verleitet, auch die direktere Linie zu nehmen. Gleich am Anfang splittete sich damit die Gruppe, was für den Tag entscheidend war. Wie sich nämlich später herausstellte, waren die Berge anfangs zäh und die direkte Route deutlich schneller. Was für ein spannender Tag! Endlich haben die Franzosen auch mal ein paar Punkte für uns übrig gelassen....Nun heißt es für uns wieder 2 Stunden nach hause zu fahren.

Grüße aus dem Bus,

Philipp

Task 7

In den Alpen regnet es und hier Tag für Tag tolles Flugwetter :-)
Unser heutiger Lauf ging über 137 Kilometer. Es ging erst ins flache die erste hälfte des Rennens und dann in eine schöne Bergwelt. Dort hatte man häufiger die Begegnung mit großen Geiern. Schon erhaben wie souverän die in der Luft gleiten. Landen konnte man dort zwar nicht, aber dass mussten wir ja auch nicht. Ich verlor leider etwas den Anschluss zu Mitte des Rennens. Später traf ich noch Ernesto in den hohen Bergen aber irgendwie hatte ich erneut eine schlechte Entscheidung. Ernesto kam noch ins Ziel und mir ging die Zeit aus…
Insgesamt 6.45 std Airtime aber das reichte nicht aus um ins Goal zu kommen. Taskdeadline war um 19.30 Uhr und da war ich genau 7 km vor dem Ziel.
Es war ein schöner Flug :-) aber nicht so erfolgreich…
Philipp du Ferdi machten es besser und konnte sich Overall weiter verbessern. Frankreich rutschte heute etwas aus und hatte nur einen Piloten im Ziel. Sie verloren im Teamresultat 2 Plätze. Neue führende Nation ist nun Great Britain vor Slowenien.

Gruß Pepe

 

Dienstag, den 28.05.2024

Unsere Piloten haben heute wieder schön gepunktet, und alle konnten Ihre Position verbessern oder halten;-)

Drückt uns weiterhin die Daumen.

Task 6

Nach dem Restday waren sämtliche Piloten wieder hoch motiviert.
Der Task, ein 127 Kilometer Lauf, erst 11 km gen Nordwest gegen den Wind, weiter 60 km Richtung Ost, dann 30 km gen Süden und wieder weitere 26 km zum Ziel Richtung Ost.
Die Bedingungen waren auch schon zu Anfang sehr gut.
Start war um 15 Uhr. Passend um 14,55 Uhr war ich mit Tilen Ceglar der höchste, 5 Minuten später war ich 500 m tiefer… Manchmal läufts halt :-)
So dackelte ich schon wieder 2 bis 3 Kilometer gleich zu Anfang hinterher. So richtig aufschließen konnte ich nie, aber zumindest verlor ich nicht mega wie die letzten Tage. Zu 2/3 des Rennens konnte ich noch einmal etwas Zeit gut machen, durch eine Linie etwas draußen und dadurch hatte ich noch mal aufschließen können.
Ca. 6 bis 7 Minuten hatte ich Rückstand zu den ersten im Ziel.
Erster heute erneut Maxime vor Honorin. Schon beeindruckend, wie stark diese zwei Franzosen hier fliegen.
Noch so ein Lauf von Maxime und er braucht die beiden letzten Läufe gar nicht mehr starten. Er führt mit großem Vorsprung!

Gruß Pepe

 

Montag, den 27.05.2024

Heute ist Rest-Day, nach sechs aufeienander folgenden Läufen gibt es einen ofiziellen Ruhetag. Da aber heute Sahara Staub und mehr Wind angekündigt war, wurde entschieden diesen Ruhetag auf heute vorzuverlegen. Somit bleiben uns noch fünf mögliche Wettbewerbstage um gut zu punkten.

Drückt uns die Daumen,

hasta luego!

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No Task Today

Heute hatten wir unseren Restday. Für mich stand auf dem Programm, Schirm von Heli vermessen, entspannen und den gemeinsamen Grillabend vorbereiten.

Den gestrigen Tag habe ich so ziemlich nicht mehr in meinem Speicher. Außer die Fehler, für die Beseitigung der negativen Entscheidungen. Die waren aber eher schnell gefunden. Ich war etwas zu langsam, der ersten niedrig fliegenden Gruppe zu folgen. Bei denen sah es nicht gut aus, so drehte ich mit Philipp einen etwas schwächeren Bart, ging dann erst weiter hinterher als die weg stiegen und dann war es zu spät für mich. Die Thermik war durch und ich hatte nur noch erhöhtes Luftmassensinken und eine Landung in den Olivenfeldern.
Tja nicht alles ist immer so beeinflussbar… Es war ein kurzer Lauf mit 72 Kilometern und da musst du entweder in der ersten Gruppe sein, mitgehen… oder du gehst besser angeln.
War ein gebrauchter Tag für mich.

Gruß Pepe

 

 

Sonntag, den 26.05.2024

Saharastaub die Zweite

Wenn man am Startplatz steht und vorlauter Sonne und wärme eigentlich nicht aus dem Schatten will, sich dann aber sein blaues, inzwischen auch wahlweise buntes, Gewächshaus anlegt und in die Lüfte erhebt, dann sind wir in Spanien, im immer trocken werdenden Andalusien.

Heute wurde sogar die Landetauglichkeit der 60 Millionen Olivenbäume erprobt. Zumindest vom Führungspulk schafften es nicht alle den letzten Hügel zum Ziel hinauf.

Aus dem deutschen Team kam nur die Hälfte ins Ziel und das auch leider erst in der zweiten Gruppe. Der letzte Teil des Rennens wurde für viele zur Qual und einige wollten an der letzten Wende auch bis zum Bodenkontakt nicht glauben, dass es nicht doch noch wieder hoch ging.

Mir persönlich taugen diese Blauthermiktage mit Inversionen und viel Wind sehr selten. Aber lernen kann man bei diesen Tasks trotzdem wahnsinnig viel.

 

Morgen ist nun doch der Restday, den wir auch wirklich brauchen. Wir sind nun schon 560km XC Distanz in 20h geflogen. Plus tägliches Startplatzbrutzeln von 10 Uhr bis 14 Uhr.

Liebe Grüße

Ferdi

 

Samstag, den 25.05.2024

Task 4

Und der nächste tolle Tag erwartet uns :-)
Der Wetterbericht war so positiv, dass die Tasksetter eine 142 Kilometer Aufgabe setzten.
Mit Start um 15 Uhr!
Erneut hatten wir wieder einen total blauen Himmel, aber das tut ja nicht weh… :-)
Der Beginn des Laufes war aber erneut ziemlich Tricky. Keiner hatte eine gute Höhe, zum Start um 15 Uhr. So wurde auch sehr verhalten geflogen zu Anfang.
Aber der Tag entwickelte sich sehr schnell und deutlich besser als wir dachten. Die Steigwerte waren bei mir bis zu 7 m/s, bei einer Basis von deutlich über 3000 m. So ging es gut dahin und ab und zu befand ich mich auch unter den Führenden. Es machte mir heute echt Spaß mit den anderen zu Racen. Leider verloren wir gleich 3 Deutsche noch vor der zweiten Wende und damit erzielten wir nicht das Teamresultat was wir eigentlich erreichen wollten. Schade…
Ferdi kam heute als dritter ins Ziel und Ernesto als zwölfter. Ich kam 6 Minuten nach dem ersten ins Ziel und war damit auch ganz Happy. Die Siegerzeit von Sebastian Ospina lag bei 3 std 20 min.
Es war aber insgesamt ein sehr langer Tag, denn diese Zeilen schreibe ich gerade um 0.30 Uhr. Also schnell gleich ins Bett und fit sein für morgen.

Gruß Pepe

Freitag, den 24.05.2024

The highway to goal!

Das Fliegen macht uns allen Spaß! Endlich haben wir ein Team, ein Nationalmannschaftsteam, dass sich hilft und gemeinsam Strategien während dem Flug entwickelt. Kurze pregnante Funksprüche machen das Race lebendig. Jede helfende Kleinigkeit wird wahrgenommen und kurzerhand am Teamfunk erwähnt. Linien werden von hinten optimiert. Langsam fliegen wir sogar den Franzosen hin und wieder davon.

Heute ging es mit Rückenwind schnell dahin. Lange Gleitpassagen ohne Thermik ließen uns auch mal schwächere Bärte lieber mitnehmen. Auf halber Strecke erreichten wir einen flachen aber hohen Bergrücken über dem sich eine Art Konvergenz bildete und wir immer wieder starke Thermiken fanden. Die höchste Hanglinie war durch eine Autobahn markiert. Darüber unser Highway ins Ziel.

Aber es war erst die Hälfte geschafft. In diesem Bereich ist Führen wichtig, um die Zusatzpunkte voll für sich zu gewinnen. Wir waren uns unwissend wo wir hier eigentlich fliegen, nicht ganz sicher, wo denn das Ziel zu finden ist. Ein Berg in Talmitte versperrte uns noch den Weg ins Ziel. Nachdem wir erst über einer Müllverbrennunganlage die Nasen weggeätzt hatten, roch es in der letzten Thermik nach frisch gepresstem Olivenöl. Vorlauter Geruchsbefriedigung verpassten wir als Team dann doch das Endspiel. Bei 1:10 benötigter Gleitzahl wollte ich los, beendete noch meinen Kreis und bis ich funkte "Ferdi push" waren es nur noch 1:8 und ein langes Vollgasfinale stand bevor. Das Vario zeigte mir im Headupdisplay noch 5min bis zur ESS. Unser Abendworkout begann. Aber wehe man gleichte die Turbulenzen mit einem zu starken Klimmzug an den B's aus, dann verlor man direkt 4 Sekunden. Bei einem solchen Endanflug merkt man, wem es ernst ist und auch wer seinen Schirm etwas schneller getrimmt hat. Zwar fliegt er dann auch im Trimm schneller, aber dafür hat man eben auch eine höhere Topspeed.

Heute werden nochmals ein paar unserer Schirme nach optimiert. Morgen sind wir dann wieder bestens vorbereitet.

Gruß 

Ferdi

Bilder von Ewa Korneluk

Donnerstag, den 23.05.2024

Hier ballert nicht nur die Thermik und der Wind, sondern auch der Heuschnupfen bei dem ein oder andern.

Das kann vermutlich nur an den Olivenbäumen oder den Sträuchern liegen, was anderes gibt es hier nicht.

 Wie auch gestern und an den sonstigen Wettbewerben sind wir kurz vor knapp (5 Stunden vorher) zum Startplatz hochgefahren und haben uns dort die Sache mal genauer angeschaut.

Viel Schatten und weniger Thermik war angesagt. Martin hat heute sogar den Bombout-Landeplatz ausprobiert, den ich einige Tage davor verfehlt und mir lieber ein paar Büsche ausgesucht habe.

Der Retrieve funktioniert gut und fix waren alle in der Luft. Bis auf ein paar kleine Bastelstellen sind wir alle gut ins Ziel gekommen. Lediglich Martin hat durch einen Push eine längere Bastelstelle gehabt.

Wir sind nur ein paar Pünktchen hinter den Podiumsplätzen, aber das Rumgeballere geht noch lange und die Chancen sind da, diese auch zu erreichen!

Drückt uns die Daumen!

Adios, Philipp

 

Mittwoch, den 22.05.2024

Buenas tardes amigos,

Heute starteten wir zum ersten Durchgang der Gleitschirm-Europameisterschaft in Pegalajar. Die Tasksetter stellten uns eine 95-km-Aufgabe mit dem Wind nach Westen, aber erst einmal bekamen wir Besuch vom Gouverneur der Region und eine kleine Hubschraubervorführung von der Guardia Civil.

Hier geht es auch und vor allem um die Teamwertung, und jede Nation muss vor dem ersten Task 4 Piloten, davon mindestens eine Frau, bestimmen, von denen dann die jeweils besten zwei im Task für das Team punkten. Wir sind mit 7 starken Piloten vor Ort, und so fiel uns die Entscheidung, wer für das Team punkten soll, nicht leicht. Letztendlich nominierten wir Philipp, Ernesto, Daniel und Julia.

Airstart war um 15 Uhr, und nach den etwas zähen Thermiken zu Beginn wurde das Rennen zügig schneller. Wir konnten uns die meiste Zeit gut im Pulk platzieren, und es machte richtig Spaß, mit den Teamkollegen zusammenzuarbeiten und gemeinsam schnell voranzukommen. Gegen Ende wurde ich etwas ungeduldig und kam tiefer in den Pulk, wagte aber dennoch eine Attacke. Ich punkte ja nicht fürs Team und kann etwas mehr Risiko eingehen, und schaffte es knapp als 3. über die Ziellinie. Kurz darauf kamen Daniel, Philipp, Ernesto und Ferdi ins Ziel. Julia folgte kurz darauf, und nur Pepe hatte etwas Pech und erwischte kurz vor dem Ziel starkes Sinken und musste landen. Insgesamt mit 3 deutschen Piloten in den Top 10 ein guter Start in den Wettbewerb. Nach einer 1,5-stündigen Heimfahrt aus dem Ziel wurden wir von Ewa, unserer fliegenden Fotografin, mit einer leckeren Pasta überrascht.

Wir freuen uns auf morgen. Viele Grüße, Martin

Dienstag, den 21.05.2024

Heute hatten wir unseren Trainingslauf mit 34 Kilometern. Fast alle Nationen flogen diesen Lauf, obwohl die Bedingungen etwas Wind aus Westen vorhersagten.

Nachdem ich früh gestartet war, hatte ich natürlich extrem viel Zeit, um mir die Basishöhe von ca. 2100 m zu holen. Tja, was passiert, wenn man viel Zeit hat? Man sieht es locker, denn man hat ja noch 40 Minuten. Nach weiteren 20 Minuten denkt man, ach, man hat ja noch 20 Minuten… und dann ist der Schatten doch größer, und die Zeit läuft einem davon. So flog ich dann niedriger und etwas hinter dem Feld hinterher. Daniel, Ferdi und Ernesto machten es besser und kamen mit den Ersten nach 36 Minuten ins Ziel. Als alle dann sehr zeitig ins Goal kamen, wurde es auch wie prognostiziert stärker vom Wind her.

Es ging dann auch früh wieder zurück in die Unterkunft, denn der Schirm von Philipp benötigte ein Trimmtuning. Als ich dann um 18:10 Uhr fertig war, ging es auch schon wieder zur offiziellen Eröffnungsfeier und dem Safetybriefing. Dann noch der Marsch der Nationen durch Pegalajar und um 22 Uhr endlich zum Pilotsdinner :-)

Erst um kurz vor Mitternacht kamen wir zurück in die Unterkunft und nun noch schnell etwas am Tagesbericht schreiben :-)

Passend zum ersten Lauf morgen sind auch die Windwerte wieder in einem Bereich, wo Fliegen mehr Spaß machen wird als heute. Und nun ab ins Bett, denn unausgeschlafene Piloten sind unerträglich :-) Gruß Pepe

Montag, den 20.05.2024

Meine persönliche Wettkampfvorbereitung fing schon vor einiger Zeit an und gipfelte am letzten Wochenende mit dem Gewinn der Mosel Trophy. Dort konnte ich ziemlich entspannt das Fliegen im Flachland bei leichtem Rückenwind trainieren. Von vier Durchgängen an der Mosel konnte ich drei Durchgänge für mich entscheiden. Meist flog ich dort vorneweg und die Entscheidungen für eigene gute Linien waren meist sehr gut getroffen. Zuhause hatte ich dann auch noch die Zeit, meinen eigenen Schirm vernünftig für Spanien zu trimmen.

Da wir hier in Pegalajar meist mit dem Wind fliegen werden, kommt es eher auf gutes Steigen an statt auf Vollgas fliegen. Da ist ein ausgewogen gut getrimmter Flügel schon sehr wichtig, um in den Pulks oben mitzuschwimmen :-)

Gestern reisten wir dann mit dem gesamten Team an und konnten uns heute bei bestem Flugwetter nett einfliegen. Basis von 2200 m und 5 bis 7 m/s an Steigwerten :-)

Harry Buntz, unser Team Leader, hatte mit seinen vielen Vorbereitungen im Vorfeld mit Sicherheit die schwierigste Aufgabe. Die Mietwagen, die Teamkleidung, die Unterkünfte, unsere Brillen von Siols… es gab so viel zu organisieren und zu erledigen, ich denke, das ist ein Job, der nicht ganz so easy zu erledigen ist. Danke, Harry, du hast bislang alles super hinbekommen :-)

Die rechte Hand von Harry wird hier Jennifer Söder sein. Sie hat die Aufgabe, hier als Helferin und Moderatorin im Team zu agieren. Manchmal auch keine leichte Aufgabe, denn oft sind die Piloten gute Einzelkämpfer, aber selten gute Teamplayer. Das ist natürlich bei einer WM oder wie hier auf der EM ganz anders. Hier ist es wichtig, als Team zusammen ein gutes Teamresultat zu schaffen. Auf den World Cups ist das Einzelergebnis das einzig Entscheidende. Hier auf der EM steht das Teamresultat im Vordergrund. Umso wichtiger ist es auch, hier mit guter Funkunterstützung untereinander Tipps weiterzureichen, um zusammen ein gemeinsames tolles Ergebnis zu erzielen. Auch die Briefings vor und nach den Läufen sind extrem wichtig, und Jenny wird ihre Aufgabe der letzten Jahre als Moderatorin wieder toll angehen. Nicht nur die 3 plus 1 Piloten/in, die für das Team punkten, sind wichtig, sondern auch die drei weiteren Piloten im Team, die helfend evtl. spuren oder gute Wingmen sein müssen. Die Media-Präsenz liegt weiterhin in den gewohnt guten Händen von Yves Jonczyk und Ewa Korneluk. Die Piloten/in sind Julia Jauß, Philipp Haag, Daniel Tyrkas, Ernesto Hinestroza, Ferdinand Vogel, Martin Petz und meine Person, der (Pepe) Andreas Malecki… :-)

Morgen fängt es an mit dem Trainingslauf, und dann werden wir ab Mittwoch täglich von unseren Erfolgen berichten :-) Wir fiebern nun alle dem Start entgegen.

Bis morgen, Gruß Pepe

Gleitschirm Nationalmannschaft

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Deutsches Nationalteam 2024

Ferdinand Vogel
Philipp Haag
Martin Petz
Ernesto Hinestroza
Daniel Tyrkas
Andreas Malecki alias Pepe
Julia Jauß
Jennifer Söder -Team Assistence
Ewa Korneluk -Fotografin
Harry Buntz/Teamleader
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Deutsche Gleitschirm Nationalmannschaft 2024