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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
allgemeine Sieger
Sportklasse-Sieger
Sieger Frauenwertung
alle Helfer
Der erste am Start
Mit elapsed time .....
Taskboard vom dritten Briefing
Das Fenster ist offen
Manfred Ruhmer startbereit
Ein großes Eis
Die heutige Aufgabe auf dem Taskboard
Team Norway: Lars, Terje, Tormod
Pflichtbriefing
Stuff
Begrüssungsessen
Laveno
der Landeplatz
unser Fluggebiet
Besuch bei Icaro
historische Jachten
Aufbauplatz Mt. Nudo
Konrad und Thaise
viel Feuchte in der Luft
Pizzaparty
Tasksetting
Manfred erklärt alles
Konrad springt vom Brett
Es hätte noch weiter gehen können

Test-Wettbewerb - Pre-WM Sportklasse - Laveno/ITA 2024

offizielle Webseite mit Ergebnissen

Vor-WM der Sportklasse vom 1.Juni – 8. Juni in Laveno (ITA)
 

6. Tag - Siegerehrung
Nachdem der Freitag, mit einem hoffnungsvollen Task angesetzt, am Ende bei den meisten Piloten mit einem Abgleiter zum Landeplatz endete, sah die Wetterprognose für Samstag noch schlechter aus: bereits vormittags kündigten sich vereinzelte Regenschauer an, nachmittags sollte es gar gewittern. So entschied die Wettkampfleitung, den Wettbewerb zu beenden und setzte für 11 Uhr die Siegerehrung an. Die begann mit einem Grußwort des Bürgermeisters von Laveno, der an sein Versprechen erinnerte, dass er selbst einmal einen Passagierflug wagen wolle, sollte es gelingen, die WM 2025 nach Laveno zu holen. Es sei ihm nur noch nicht klar, mit welchem Fluggerät - Gleitschirm oder Drachen. Nun, diese Frage wurde von den Anwesenden schnell und einstimmig entschieden. An der Qualität der Auffahrt zum Mte. Nudo werde sich auch bis zur WM noch einiges verbessern, so der Bürgermeister. Herzliche Grußworte kamen auch von der Schwester des verstorbenen langjährigen Clubmitglieds Valerio Albrizio, dessen Name der Wettbewerb trägt.
Nun zu den Siegern: Bei den Damen siegte Thaise Galvan (BRA) vor Katia Bruni (ITA) und Patricia Garcia de Letona (MEX). Die Offene Wertung führte erwartungsgemäß Manfred Ruhmer (AUT) vor Mario Alonzi (FRA) und Damien Zahn (SUI) an. Fairerweise wurden auch die Gewinner der „reinen“ Sportklasse gekürt, d.h., Piloten, die sonst nicht in der Klasse 1 turmlose Punkte sammeln. Hier gewann Tim Swait (GBR) vor Alexandre Ferreira (FRA) und Mynor Diez (GUA). Herzlichen Dank an das engagierte Organisationsteam. Ein schöner Wettbewerb!
Frank Seide

5. Wettkampftag, 4.Task

Start war heute vom Mt. Nudo. Punkt 8:00 Uhr standen beide Busse bereit zum Aufladen. Oben noch 150m bergauf Drachenschleppen, das geht von Mal zu Mal besser. Beim Briefing bestätigten uns die Tasksetter, was wir selber sahen: Feuchte, stabile Luft, Abschirmung durch Cirren. Eine Aufgabe wurde gestellt, was leider nicht zur Thermikbildung beitrug. Viel gab es nicht zum Abschnitzen, wenigstens die Nominaldistanz sollte übrig bleiben. Startradius 2km Enter um die Funivia Bergstation, erste Wende ebenda mit 700m. Elapsed Time ab 14:00 Uhr. Wer nach 14:00 Uhr in den Startzylinder fliegt und darauf die erste Wende nimmt, hat damit seine individuelle Startzeit fixiert. Dann geht es 8km gen Osten zur zweiten Wende nach Brinzio. Nachdem die Fensteröffnung noch etwas verschoben wurde, starten die ersten Piloten und nutzen zarte Andeutungen von Aufwind. Nach einer halben Stunde bin ich an der Reihe. Nach ein paar Kreisen in der inzwischen zur Ruhe gekommenen Luft fliege ich zum Startzylinder. Das Vario piept einmal und noch einmal, die erste Wende habe ich zwar, aber keine Höhe gewonnen. Ein paar schwache Thermikpflänzchen werden zwar hier und da gehätschelt, geben aber unter der Last der vielen Piloten bald ihren Geist auf. Am Landeplatz hagelt es Drachen. In sehr rascher Folge wird eingelandet. Ein Pilot hat das Dirigat übernommen und gibt Zeichen. Stehen alle Drachen jetzt unten? 

Nein, 4 der erstgestarteten Piloten haben es noch bis kurz vor der zweiten Boje geschafft. Manfred Ruhmer (AUT) wird Tagessieger mit 9,47km Strecke und wird belohnt mit 3,8 Punkten. Mario Alonzi (FRA) und Alexandre Ferreira (FRA) fliegen 100m bzw. 200m kürzer, dafür. Magerer Lohn für viel vergossenen Schweiß. Dafür gibt es für alle zum Abendessen reichlich leckere Pasta, Kuchen und Eis.
Konrad Lüders

4. Wettkampftag, 3.Task
Die Wettkampfleitung hatte für heute wieder den Startplatz Sasso del Ferro vorgesehen. Also wieder von der Tischtennisplatte starten. Die Bahnauffahrt zum Startplatz ist jedes Mal ein Erlebnis, aber das Seilbahnpersonal ist geschult und sehr hilfsbereit, so dass der Drachentransport reibungslos klappte. Im Übrigen hatte die Wettkampfleitung erwirkt, dass bis zehn Uhr ausschließlich Drachen transportiert werden, also kamen keine Fußgänger in die Quere. Oben angekommen, wurden uns die Aufbauplätze zugewiesen, wer Glück hatte, konnte gleich auf der Caféterrasse aufbauen, andere mussten auf tiefere Grasflächen ausweichen. Das Wetter sollte sich ähnlich wie gestern entwickeln, die Bewölkung war dicht, die Basishöhe eher noch etwas niedriger als gestern, also irgendwo bei 1400-1500 m. So wurde, ähnlich wie gestern, ein Zickzackkurs über etwa 40 km ausgeschrieben: 1. Wendepunkt war die schon allseits bekannte Kirche San Martino, drei Bergrücken entfernt vom Startplatz, danach sollte es zurückgehen nach Sangiano ins Flachland (dort hat Icaro 2000 seinen Sitz und Manfred Ruhmer hatte verkündet, die Belegschaft würde winken- ich habe aber nichts gesehen). Die 3.Wende führte wieder in die Berge, zu einem Landeplatz Cucco (nicht der in Umbrien), und danach, mit einem Abstecher zum Notlandeplatz Masciano, zum Ziel zurück.

Ja, wie ist es gelaufen? 15 Piloten haben die Aufgabe geschafft. An der Spitze Manfred Ruhmer (AUT), dem aber Garry Wirdman (GBR) und Mario Alonzi(FRA) dicht auf den Fersen waren.

Das Team GER war nicht ganz so erfolgreich. Konrad schaffte es immerhin bis zur dritten Wende und saß am Landeplatz Cucco bei km 27,9. Ich war unterwegs dorthin, hatte aber keine Chance, die 3.Wende zu erreichen. Ich quälte mich noch eine halbe Stunde am Monte Nudo im Hangaufwind herum und zog es dann vor heimzufliegen. Nicht den Task, aber Erfahrung gewonnen. Morgen ist auch noch ein Tag.
Frank Seide

Die ersten Tage in Laveno
Da die German Open am Kandel wegen Permanentregen vorzeitig abgebrochen werden musste, konnte ich einen Tag eher nach Laveno fahren und sogar schon einen ersten Flug machen. Auf den Berg geht es mit dem Lift Funivia. Da sind keine Sitze sondern tonnenförmige Behälter, die sich zur Hälfte öffnen lassen. Mit dem Drachen auf der Schulter läuft man hinter der Tonne her und springt hinein. Das Personal klappt die Tür zu, hoch geht’s. Oben ist es dann einfacher, man steigt nach hinten aus. Die Startrampe ist fast horizontal, eine 3x5m große Platte, die im Nichts endet. Man läuft drüber und ist schon in der Luft. Zusammen mit Frank Seide konnten wir zwei Stunden fliegen und uns mit der Gegend vertraut machen. Ein Massiv aus drei Bergstöcken, etwa 1000m hoch, bis oben bewaldet. Ringsum Flachland (nach Süden) und Täler (nach Norden und Osten) und dem glänzenden Lago Maggiore im Westen. Ein toller Anblick aus guter Höhe.

Am Samstagabend fand im Festsaal des Rathauses die offizielle Begrüßung und Briefing mit Einweisung ins Gelände statt. Ein wesentlicher Teil betraf die benachbarten Lufträume und die entsprechenden Sanktionen bei Verletzung derselben. Danach gab es Sekt und eine gut ausgestattete Tafel mit Leckereien.

Sonntag ist Trainingstag. Wir lernen den zweiten Startberg kennen, den Monte Nudo. Bis kurz vor den Startplatz geht es hoch mit Kleinbussen. Die letzten 150m werden die Drachen getragen. Für die knapp 40 Drachen ist der Aufbauplatz ziemlich knapp, dazu mit starker Neigung. Wir vertragen uns aber gut, zumal die Aufbauplätze deutlich sichtbar nummeriert sind. Wir haben Rückenwind, also ist Geduld gefragt. Eine kleine Aufgabe wird gestellt. Endlich kann gestartet werden. Die Zeitfenster mit Vorwind sind klein, die Abstände aber groß. Als die Letzten gestartet sind, ist die Thermik nur noch spärlich. Mario Alonzi (FRA) schafft als Einziger die 34 km, das in einer guten Stunde. Manfred Ruhmer ist deutlich schneller, hat aber nicht aufgepasst, dass da eine Luftraumgrenze ist,…

Montag wird wird vom Org-Team schon am frühen Morgen als nicht taskabel eingeschätzt. Wir besuchen die ICARO-Werkstatt und danach ein Museum historischer Jachten. Nachmittags machen Frank Seide und ich eine größere Schiffsreise auf dem Lago Maggiore zu den 3 Borromäischen Inseln.

Dienstag geht es wieder auf den Monte Nudo. Aufgebaut wird in Basishöhe, also schwitzen wir entsprechend. Leider steigt die Basis kaum an. Es wird entsprechend eng beim Thermikkreisen und auch gefährlich. Ich halte mich lieber unterhalb des Getümmels auf mit der Folge, dass ich eine Thermikschwäche nicht überstehe und landen muss. Das geht auch anderen Piloten so. Kurz darauf donnert es, der Task wird schon nach 41 Minuten gestoppt. Diese Zeit reicht nicht aus, um eine Wertung zu bekommen. 

Dienstag ist die Prognose deutlich besser. Wir fahren mit der Funivia auf und sind guter Dinge. Es soll endlich eine Wertung geben. Die Tasksetter lassen sich aber Zeit und tüfteln eine Art Weihnachtsstern aus. Nach kleinen Abstechern in verschiedene Richtungen geht es immer wieder zurück zum Bergmassiv. Ich darf nach meiner frühen Startzeit 90 Minuten herumbummeln, dann erst geht es los. Leider für mich nicht sehr weit. Der Monte San Martino bietet auf seiner Westflanke ein ausgeprägtes Leegebiet. Wir haben lebhaften Südwind, mich spült es regelrecht runter. Eine große Wiese ist der Notlandeplatz. Frank steht schon dort und baut seinen Drachen ab. Dann kommen noch weitere Piloten. Wir benötigen zwei Busse für den Rücktransport. Die 47km der Aufgabe schaffen dann aber doch drei Piloten: Manfred Ruhmer (AUT) mit großem Vorsprung vor Mario Alonzi (FRAU) und Tim Swait (GBR).

Konrad Lüders