X
Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
Die Sieger in Class 1: Scott Barrett (2), Primoz Gricar (1), Jochen Zeischka (3)
Die Sieger der Sportklasse: Mario Campanella (2), Konrad Lüders (1), Michael Eitrich (3)

Dutch Open 2024 - Greifenburg

Offizielle Webseite mit Ergebnissen

22. Juni - Siegerehrung
Nach gestern wurde auch heute wegen Gewittergefahr der letzte Task abgesagt!
Noch am Vormittag fand die Siegerehrung statt.
In der internationalen Wertung siegte mit riesigen Vorsprung Primoz Gricar (GER) vor Scott Barrett (AUS) und Jochen Zeischka (AUT).

21. Juni - Kein Durchgang

20. Juni - Task 5 - 72 km über 4 Wenden
Nachlassender Wind, aber gleichzeitig niedrigere Basis und geringere Steigwerte sollten für einen interessanten fünften Durchgang sorgen. Zunächst schien ausser mir niemand wirklich motiviert zu sein - ich freute mich, endlich mal nicht gegen einen starken Gegenwind ankämpfen zu müssen und stand pünktlich zu Fensteröffnug um 13.00 Uhr startbereit, als mir gesagt wurde, alles sei um eine halbe Stunde verschoben. Um 13:30 Uhr nochmal dasselbe Spiel, aber um 13:50 durfte ich dann endlich starten.

Ein langsamer Bart zum Einstieg zeigte das Motto des Tages: Geduld, und Taktik. Abschattungen überstehen. Und niemals aufgeben. Primoz war wie immer voraus, aber nach drei Wenden sah ich Markus unter mir und freute mich, als er mir hochmotiviert am Funk antwortete und wir zusammen die nächsten 20km geflogen sind! Es war toll, unseren begabtesten Nachwuchspiloten in der Luft etwas coachen zu können!  Nach einer längeren Durststrecke verliess Markus am Scharnik leider die Geduld, und ich musste mich alleine wieder hochbasteln. Zurück zur Emberger Alm und Gaugen, maximale Höhe, dann rüber zum Weissensee, wo die Ridge das erste Mal diese Woche wirklich gut getragen hat, und dann ins Ziel sausen. 

5. Platz des Tages, mein bestes Ergebnis! Der Holländer Arne Tänzer gewann den Tag, vor Primoz und Scott. Dieses sollte der letzte Durchgang bleiben, mit fünf Durchgängen wirklich überdurchschnittlich gutes Wetter und endlich mal mehr Kilometer geflogen als mit dem Auto zurückgelegt. 

Erwähnenswert, dass von nur fünf Piloten im Ziel des letzten Durchgangs drei Deutsche waren, Primoz auf Platz zwei, Roland auf vier und ich kam als fünfte ins Ziel. Mit einem 7. Platz hatte Markus Kirchner sein bestes Tagesergebnis in einem so grossen, internationalen Wettbewerb! 

In der Gesamtwertung gewann Primoz mit grossem Abstand vor dem Australier Scott Barrett und dem Österreicher Jochen Zeischka. Weitere deutsche Piloten:

5. Roland Wöhrle

8. Corinna Schwiegershausen

10. Norbert Kirchner

15. Klaus Renz

17. Andreas Becker

18. Markus Kirchner

Viele Grüße von Corinna

19. Juni - Task 4
Als wir heute morgen den Wetterbericht gecheckt haben, fragten wir uns ob das heute was werden könnte. Es war ordentlich Wind vorhergesagt. In der WhatsApp Gruppe vom Wettbewerb kam ein GO. Also frühstücken, alles zurecht machen und mit dem Shuttle auf zum Startplatz. Beim Hochfahren sah man am ganzen Himmel den Sahara-Staub, der mit der Warmluft hier ankam. Während dem Aufbauen, war noch keine Wolke am Himmel zu sehen. Ob das heute Thermik gibt? Beim Briefing klärte uns Wolfgang Sattlegger über das Wetter auf. Der stark angesagte Wind war vorhanden. Am Sonnblick wehte dieser mit ca. 60km/h. Das Taskcommittee entschied für ein Ritsch Ratsch im Tal um die Piloten nicht in die Verlegenheit zu bringen irgendwo ins Lee zu müssen. 80 km das Drautal rauf und runter. Erst zur Radlberger Alm, dann Zietenkopf mit 7km Radius um wieder von möglichen Leehängen fernzubleiben, dann Annenheim Goal mit 47km radius, wodurch man die Wende auf Höhe der Radelberger Alm lag, im Anschluss noch einmal das Tal hoch zur Kirche Irschen und zu guterletzt einmal über den Landeplatz und ins Goal. Anfangs waren die Piloten noch etwas zögerlich am Start, da der Wind ordentlich geblasen hat. Es flogen bereits Freiflieger und die ersten Wettkampfpiloten starteten als das Fenster um 13 Uhr geöffnet wurde. Es blickten einige noch kritisch nach oben in den Himmel ob der Wind nicht vielleicht doch zu stark sein könnte. Der Task wurde laufen gelassen und zögerlich starteten die nächsten Piloten nach. Nach kurzem beraten untereinander kamen wir dazu: Fliegen und in der Luft schauen, wie es tatsächlich ist, kann man alle Mal. Also fertig machen und einreihen. Als ich gestartet bin, hat der Hang direkt gut getragen und siehe da es fühlte sich deutlich besser an als gedacht. Also Höhe machen um sich zu positionieren. Als das Startfenster öffnete war ich, da ich relativ spät gestartet war, leider 300m tiefer als der Rest des Feldes. Trotzdem losfliegen da die Höhe mit ca.  2.300m doch recht komfortabel war. Ich entschied mich für die Route etwas in Richtung Talmitte, hier trug es auch recht gut. Am Gaugen angekommen traf ich dank der guten Spur viele Piloten die vorher höher losegeflogen waren. An die Basis drehen und weiter. Am Stagor habe ich ein paar Kreise gemacht, da es hier aber teils ordentlich zur Sache ging entschied ich mich dazu weiterzufliegen. Ich konnte die Wende dann mit ca 2300m nehmen. Von dort aus flog ich im Direktflug mit ein paar Zwischenkreisen zurück zur Emberger Alm. Auf halber Strecke zum zweiten Wendepunkt konnte ich bis auf 2.500m aufdrehen, bis dahin hat die ganze Kette zuverlässig getragen. Ca. 2km vor der zweiten Wende war ich noch auf 1.700m. Hier waren einige andere Piloten dabei, einige waren ca 50m höher. Und dann ging der Spaß los. Hier wurde es richtig turbulent und die Thermik war brutal zerrissen. Wir suchten den ganzen Hang ab, mal hier mal dort. Die Piloten die höher waren, konnte den Bart oben besser zentrieren und waren dann irgendwann weg. Es ging im Rodeo zwischen 1.600m und 1.900m hin und her. Hier war kämpfen und nicht aufgeben angesagt. Nach ca. einer halben Stunde später schaffte ich es über die 2.000m Grenze. Hier wurde es etwas ruhiger und ich konnte die Gräten am Berg ausfliegen um Höhe zu machen. Von dort soarte ich mehr oder weniger die 2km bis zur Wende. Gleiche Route zurück und am Knoten Höhe gemacht. Ab da wurde es dann wieder leichter und ich konnte doch noch einige Piloten aufholen. Der Weg zur Radelberger Alm war mit zuverlässigen Bärten am Gaugen und Stagor gut zu machen. Wende genommen und das Tal zum zweiten Mal hochfliegen. Der Weg zur Kirche irschen ging auch sehr gut und ich drehte lediglich an der Emberger und am Knoten. Auch hier konnte ich einige Piloten aufholen. Es waren noch ca. 16km ins Goal und mit einer Höhe von 2.100m wollte ich schon zum Endanflug ansetzen, da die Gräten vorher ja auch gut getragen hatten. Da sah ich die anderen noch kurbeln und lies mich dazu verleiten das gleiche zu tun. Ich hätte auf mein Gefühl hören sollen. Ich flog dann doch früher als die anderen ab um die Wende Irschen Kirche zu nehmen und in den Endanflug zu gehen. Dieser war mehr als einfach machbar und am Ende bin ich mit 500m über dem Goal angekommen. Leider habe ich dadurch noch einmal Zeit liegen gelassen. Am Ende bin ich froh im Ziel zu stehen und dass es trotz des starken Winds erstaunlich gute Flugbedingungen waren. Morgen soll der Wind nachlassen, was erfreulich wäre, da es dann hoffentlich weniger bockig wird. Mit etwas Glück bekommen wir noch 2 oder vielleicht 3 Flugtage zusammen, hier heißt es Daumen drücken und hoffen dass es Petrus gut mit uns meint. Liebe Grüße aus Greifenburg und see you in the Air.

Markus 

18. Juni - Task 3 - 157 km
Optimistische Wetterprognosen am Tag davor - der Task ist auf die Kreuzeck Runde angesetzt, mit dem ersten Schenkel Richtung Matrei. An Wolfgangs Satteleggers nachdenkliche Worte "ich weiss nicht ob ihr das schafft" werde ich mich spaeter noch ein paar mal erinnern müssen. Den Start habe ich gut erwischt und den besten Einstieg über dem Anna Schutzhaus geschafft. Irgendwie ist die Thermik etwas mühsam, dachte ich mir als ich den Rodeo über den Grat von Kärtner ....loch geritten habe, nicht wissend, dass das erst der Vorgeschmack auf das was kommt, war. Kurz nach der Matrei Wende bin ich in eine Thermik, die ich als Drachenknetmaschine bezeichne, geraten. Variobalken jenseits von Schwarz..   Aber es ging nach oben im Raketen Tempo. Also festhalten und dankbar sein!! In dieser Thermik des Tages habe ich den Jochen und einige andere auf den Weg zu der Wende getroffen. 

Ab in das Mölltall über das Zettersfeld in Alleingang. Ich kam gut voran, die Turmkollegen waren dabei eine grosse Hilfe. An die Reißeckgruppe den Anschluss geschafft, nur um sich mit 1m/s thermiken dort abzumühen. Da waren die Parageiter die treuer Begleiter. Die Reiseckgruppe hat mir nur bis 2500m geholfen, die richrige Entscheidung, tiefer in die Berge zu fliegen, um die Wolken über 3000m zu erwischen, hat bei mir gefehlt. Folglich habe ich mich nach der Talquerung im Drautalwind soarend und von der schwülen Talluft schwitzend auf 1000m etwas geärgert. Wie komme ich jetzt noch zum Goldeck? 

Nach und nach habe ich mich hochgearbeitet, die Kollegen, mit Scott und Jochen vorne  haben mich eingeholt und kamen etwas über mir an, aber auch nicht mit rosigen Aussichten. Letzendlich konnte ich mich aus den schwülen Talwindgriff retten und die Goldeck Wende mit den anderen machen was ich mir nicht mehr erhofft habe. Jetzt nur noch über die Radelberger Alm und den Stagor guten Anschluss schaffen und über die letzten zwei Wenden im Drautal  ab nach Hause. Der Endanflug von der Emberger Alm hatte gut funktioniert. Nach über 5 Stunden Flugzeit stand ich glücklich im Ziel. An dem Tag sollten es nur 4 weitere ins Ziel schaffen, Jochen Jost ,Scott und Jeremy. 

Jeremy hat einen klugen Zug gemacht - er ist nach dem Reißeck weiter an der Kette Richtung Millstätter See geflogen, hat die Goldeck Wende mit grossem Radius dort nehmen können, ist zurück zum Reißeck geflogen und mit guter Höhe ins Drautal gequert. Das war wohl der Zug des Tages.
Viele Grüße von Primoz 


17. Juni - Task 2
Am zweiten Tag der Dutch Open war die Wettervorhersage besser als Tags davor und so entschied man sich für eine Aufgabe von gut 86 km. Die erste Wende lag auf Höhe der Stromleitungen Höferalm und dann ging es zurück Richtung Goldeck wo der Radius der Wende um den Grad Latschur herum lag. Hier hatte man die Wahl entweder konservativ über die Radlberger Alm zu fliegen oder den direkten Weg über die Weißensee Ritsch zu nehmen um in der Sektor zu gelangen. Auf jeden Fall war ausreichend Höhe gefragt. Danach ging es nocheinmal zurück zum Schloss Stein mit anschließendem Endeanflug vor der Brücke Kleblach Lind und ab ins Goal. Primoz ging als erster mit komfortablen 2 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie, gefolgt von Jochen Zeischka und Arne Tänzer. Bei 25 Zielfliegern war die Stimmung am Abend entsprechend gut. In der Sportklasse siegte Liga Chef Konrad Lüders vor Mario Campanella und Michael Eitrich über eine Distanz von 66 km.
Viele Grüße Norbert

16. Juni - Task 1
Servus aus Greifenburg von der Dutch Open!
Viel Geduld war vor Jahresfrist nötig, bis die Ergebnisse an gleicher Stätte feststanden, diesmal sollte in dieser Hinsicht alles anders werden. Fünfsterne Auswerter Willi Kuck nahm die Sache in die Hand. Und wen wundert's, Stand jetzt hat Willi alle Hürden bravourös gemeistert! Nicht nur die Auswertung, auch das Wichtigste, das Wetter hat bis jetzt mitgespielt, völlig ungewöhnlich für den bisherigen Verlauf dieser Saison. 56 Piloten haben sich eingefunden, 38 in der offenen Klasse, 18 in der Sportklasse. Wettbewerbsleiter Adrie Biesterbosch empfing die Protagonisten mit dem Motto: Competition First,  Safety everytime!

Sonntag ging's dann auch gleich los mit Wettfliegen. Entgegen anderslautender Prognosen entwickelte sich Flugwetter für eine kleine Aufgabe über 71 km ritschratsch entlang des Drautales. Für nachmittags waren Ausbreitungen bis hin zu Überentwicklungen prognostiziert, man wollte deswegen mit der relativ kurzen Aufgabe einen frühen Feierabend einläuten. 16 Piloten der offenen Klasse und drei in der Sportklasse sahen dann auch den gewohnt englisch gepflegten Rasen am Landeplatz beim Camping in Greifenburg. Die deutschen Fahnen hoch hielt Primoz Gricar als Tagessieger vor dem Holländer Joost Eerdman und Scott Barrett aus Down Under. Gleich mal übermächtige Piefke Dominanz in der Turmklasse: Michael Eitrich gewann vor Konrad Lüders und Carsten Muth. Schauer oder Gewitter zeigten sich nicht. Wie auch die weiteren Tage war entweder die Wetterprognose zu bescheiden oder Greifenburg hat tatsächlich doch sein immer wieder besagtes Mikroklima.
Viele Grüße aus Ösiland
Roland