Militärischer Tiefflug

Militärischer Tiefflug in Deutschland

Große Teile Deutschlands gehören zum allgemeinen militärischem Tieffluggebiet. 

Daher ist während der militärischen Tagtiefflugbetriebszeiten auch in Höhen unterhalb 300 m AGL mit militärischem Flugbetrieb zu rechnen. Diese sind von Montag bis Freitag, von 08:00 bis 17:00 Uhr (nicht am Wochenende oder Feiertagen). Die Jetpiloten fliegen auf Sicht mit sehr hoher Geschwindigkeit.

In Deutschland sind derzeit im taktischen Tiefflug (Jet) der Eurofighter und Tornado unterwegs. Sie haben, wenn sie Gleitschirme oder Drachen sehen, nur wenige Sekunden Zeit zum Ausweichen. Je besser ein Fluggerät zu erkennen ist, umso frühzeitiger können sie ausweichen. Farblich auffällige Schirme und Drachen sind daher von Vorteil. Wenn sich Militärjets nähern, ist es auf jeden Fall empfehlenswert, Fläche zu zeigen oder mit Aufschaukeln auf sich aufmerksam zu machen. Seitens des DHV haben wir die Bundeswehr über unsere wichtigsten Fluggelände in Deutschland informiert. Sie werden bei der Flugplanung - soweit möglich - berücksichtigt.

 

Die Bundeswehr und die Deutsche Flugsicherung (DFS) erhalten jährlich vom DHV eine aktuelle Liste mit den wichtigsten Hangstartgeländen sowie allen Schleppgeländen mit einer Ausklinkhöhe über 150 m über Grund. 

Diese Gelände werden in der ICAO-Karte (Luftfahrerkarte) eingetragen und dienen der Bundeswehr als Orientierungshilfe bei der Flugplanung – besonders im Hinblick auf Tiefflugrouten. 

Ist ein Fluggelände in der ICAO-Karte eingetragen, steht es auch auf der Liste, die der Bundeswehr zur Verfügung gestellt wird. Die Karte gibt dir somit eine gute Orientierung, welche Gelände bei der Luftwaffe bekannt sind. Alle Fluggelände können nicht eingetragen werden, da die Karte sonst überfrachtet wäre.

Sollten Probleme oder gefährliche Situationen mit militärischen Flugzeugen auftreten, können diese direkt bei der Bundeswehr gemeldet werden:

E-Mail: FLIZ@bundeswehr.org
Bürgertelefon: 0800 / 8620 730
Webseite: www.bundeswehr.de

Wir empfehlen, Vorfälle mit genauen Zeitangaben und Standortkoordinaten zu dokumentieren.

  1. Das Luftfahrtamt der Bundeswehr ist zentral mit der Aufnahme und Bearbeitung aller Anfragen und Beschwerden zum Themenbereich „Militärischer Flugbetrieb“ in ganz Deutschland beauftragt. Darüber hinaus ist es in der Lage, mit Hilfe der hier gespeicherten Radar- und Flugplandaten, militärische Flugbewegungen auf die Einhaltung von Flugbetriebsvorschriften zu überprüfen.
     
  2. Militärischer Flugbetrieb im Tiefflughöhenband wird zu den Tagtiefflugzeiten (07:00 Uhr bis 17:00 Uhr Ortszeit) nach Sichtflugregeln durchgeführt und wird in der Regel durch die taktische Radarüberwachung (GCI) am Boden unterstützt. Dabei halten sich in diesem Luftraum alle Luftfahrzeuge, militärisch wie zivil, gleichberechtigt auf. Luftfahrzeuge, die sich einander nähern, haben nach festgelegten Regeln auszuweichen („see and avoid“). Grundsätzlich ist an den Wochentagen (mit Ausnahme gesetzlicher Feiertage) mit militärischem Übungsflugbetrieb insbesondere auch im Luftraum „G“ zu rechnen. Eine gesonderte Bekanntmachung der Tiefflüge per NOTAM erfolgt nicht.
     
  3. Die einzuhaltende Mindesthöhe für Kampfflugzeuge beträgt 1000 Fuß (ca. 300 m) über Grund. Diese für den militärischen Tiefflug geltende Mindesthöhe darf nach vorheriger Anmeldung in wenigen, aber unverzichtbaren festgelegten Ausnahmen auf 500 Fuß (ca. 150 m) über Grund reduziert werden. Beim Überflug von Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern ist für Kampfflugzeuge eine Mindesthöhe von 2000 Fuß (ca. 600 m) über Grund einzuhalten.
     
  4. Militärischer Flugbetrieb wird im Rahmen der freien Streckenführung durchgeführt. Damit soll erreicht werden, dass sich die Flugbewegungen im niedrigen Höhenband möglichst gleichmäßig über den gesamten Luftraum der Bundesrepublik verteilen. Selbstverständlich wird dabei versucht, bewohnte Gebiete nicht zu überfliegen. Aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte in Deutschland und einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von rund 800 km/h, bei der pro Minute ca. 13 km zurückgelegt werden, gibt es jedoch keine ausreichend dimensionierten, unbewohnten Gebiete, über denen der militärische Flugbetrieb ohne jegliche Beeinträchtigung für die Bevölkerung durchgeführt werden könnte.
     
  5. Eine Information der Bevölkerung über Flugbewegungen im Rahmen des täglichen Routineflugbetriebs ist aus den genannten Gründen leider nicht möglich.
     
  6. Die wichtigsten Informationen zum Themenbereich Militärischer Flugbetrieb können auch im Internet unter der Adresse www.luftfahrtamt.bundeswehr.de eingesehen werden.
     
  7. Die Bundeswehr wünscht einen sachlichen und respektvollen Umgang in der Kommunikation zum militärischen Flugbetrieb. Die Soldatinnen und Soldaten, die täglich ihren Dienst für die Sicherheit Deutschlands leisten, verdienen einen respektvollen Umgang. Beschwerden und Anfragen sollten daher in einer sachlichen Weise formuliert werden.